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Reise nach Wien

Nach der Ermordung Motekuhzoma Xokoyotzins im Juni 1520 wurde die Federkrone 1521 zusammen mit anderen Schätzen nach Spanien an König Karl den V. gesandt.

Karl V. (* 24. Februar 1500 in Gent, Belgien, † 21. September 1558, in der Extremadura) war ein Angehöriger des Herrscherhauses Habsburg, König von Spanien und als Karl I. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, also Kaiser von Belgien, Ungarn, Deutschland und Österreich.

Im Jahr 1575 wird die Federkrone erstmals im Inventar der Kunstkammer des Grafen Ulrich von Montfort in Tettnang, Oberschwaben erwähnt (nach dessen Tod).

Die Grafen von Montfort waren ein Adelsgeschlecht, das dem regierenden Hochadel des Heiligen Römischen Reichs angehörte. Das Geschlecht erlosch 1787.

Graf Ulrich von Montfort und Rothenfels, letzter Graf der Linie Montfort-Tettnang, regierte von 1564-16.03.1574 (Tod). Er war Kunstsammler ab 1567.

Ab 1590 soll die Krone in den Besitz von Erzherzog Ferdinand II von Tirol übergegangen sein, einem Neffen von König Karl V. Er legte auf Schloss Ambras eine Waffensammlung und Kunstkammer an, die in jener Zeit zu den bedeutendsten Sammlungen dieser Art nördlich der Alpen zählte.

Auch nach dessen Tod wurde eine Inventarliste angefertigt, nämlich 1596. Erwähnt wird auch hier die Federkrone, die im 9. Kasten gelegen haben soll: "Mer ain Mörischer Huet von langen schönen gleissenden, grienlechten vnd gulden federn, oben hinauf mit weissen rot vnd blawen federn, mit gulden Roslen, vnd geflunder ausgesetzt, hat vorne auf der Stirn, ain ganz gulden Schnabl."

Schloss Ambras, Innsbruck, Österreich

Ebenfalls in der Sammlung: ein aztekisches Federschild, ein Federfächer, taraskische Federarbeiten, ein "Mörischer roeckh", seit dem 18. Jh. verloren, sowie ein "mörischer Federbuschen, so ainem Ross auf die Stirn gehört". Andere Stücke sind vorhanden, in der Liste aber nicht erwähnt. Zwei Federschilde sind 1629 in einem Innsbrucker Hofgarten verbrannt.

Die Sammlung ging aus dem Privatbesitz der Erben in das Eigentum des Hauses Habsburg über. Die Sammlung wurde mehrmals verlegt und nach 1814 im Unteren Belvedere ausgestellt.

Ab 1621 wird der "Mörische huet" als indianisch und 1788 als Schürze beschrieben, wohl weil nach 1730 der goldene Helm „verschwunden“ war. Der "mörische roeckh" wurde aus dem Inventar gestrichen. Nach 1621 erfolgte eine Umlagerung von Kasten 9 in Kasten 11, und 1788 in Kasten 4 des 3. Teils der Ausstellung.

Im Frühjahr 1878 wurde die Federkrone "zusammengefaltet in der Ecke des Wandkastens XVI im Saal 5" vorgefunden, unbeachtet und in dem überfüllten Kasten kaum bemerkbar. 1880 wurde sie in staatlichen Besitz übertragen und unter der Nummer 3366 der Ethnographischen Sammlung als "Altmexikanische Prachtstandarte" inventarisiert. 1878 erfolgte eine laienhafte Restaurierung, da sie von Motten zerfressen war. Danach wurde sie hinter Spiegelglas auf schwarzem Samtuntergrund auf einen Wert von 3000 Gulden geschätzt.


Ca. 1884 erfolgte die Überführung in das Naturhistorische Museum und Umnummerierung auf die bis heute gültige Nummer 10402, ab 10.08.1889 wurde die Krone an der Wand hängend dem Publikum zugänglich gemacht mit folgender Beschreibung: "de berühmte Pracht-Federschmuck, der von Kaiser Montezuma durch Vermittlung von Ferd. Cortez nach Europa gesendet wurde und in die Sammlung des Erzherzogs Ferdinand von Tirol auf Schloss Ambras gelangte".

Nach Untersuchungen (auch der Rückseite der Krone) 1908 wird sie nun offiziell als „Kopfschmuck“ bezeichnet. 

 
 
 
 
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